Wie grille ich ein 1,2kg Tomahawk Steak richtig?
So ein Tomahawk Steak vom Rind ist ein beeindruckendes Stück Fleisch. Es handelt sich dabei im Prinzip um ein Rib-Eye-Steak (Entrecôte), welches an einem kompletten Rippenknochen des Rindes belassen wird. Durch die Dicke des Knochens ist der Cut des Steaks indirekt vorgegeben, was zu einem sehr imposanten Stück von meist ca. 7cm Dicke und einem Gewicht von 1000-1400g führt. Das bedeutet: Ich werde auch ohne Beilage satt davon! 😀
Allerdings ist es auch nicht ganz preiswert, weshalb man beim Grillen nichts falsch machen möchte. Wie grillt man ein Tomahawk Steak also am besten? Auf was muss ich beim Grillen eines Tomahawk Steaks achten? Wie hoch sollte die Kerntemperatur beim Tomahawk Steak sein?
Damit euer Tomahawk Steak auch nach dem Grillen noch ein beeindruckendes Bild auf dem Tisch abgibt, erkläre ich euch hier, wie man es am besten auf dem Grill zubereitet und was es zu beachten gilt. Achso: Ein Grill mit Deckel ist hier übrigens absolute Pflicht! Wer keinen Deckel für seinen Grill hat, muss das Steak notfalls im Backofen zu Ende garen. (Grillen, Backofen??? Hab ich das jetzt geschrieben oder nur gedacht?) 🙂
Vorwärts oder rückwärts?
Es gibt zwei verschiedene Wege, ein solch großes Steak zu garen. Die klassische Methode nennt sich „Vorwärts-Garen“. Dabei wird das Steak zuerst direkt gegrillt und dann passiv auf die gewünschte Kerntemperatur gegart. Beim sogenannten „Rückwärts-Garen“ wird das Steak zunächst passiv auf die gewünschte Kerntemperatur gebracht und im Anschluss nochmal direkt gegrillt, damit es eine schöne Kruste bekommt. Ich persönlich habe da keine klare Präferenz bezüglich der beiden Methoden, was den Geschmack am Ende betrifft. Letzten Endes würde ich empfehlen, es von der Planung des Abends abhängig zu machen. Wer gerne kurz vor dem Anrichten noch eine kleine Flammen-Show am Grill abziehen will, der gart rückwärts. Wer lieber entspannt am Tisch ein paar Bier trinken will bis das Thermometer piept, der gart vorwärts. 🙂
Ich selber habe hier übrigens ein irisches dry-aged Tomahawk Steak gegrillt, welches 1253g auf die Waage gebracht hat. Als Grill kam mein Napoleon BIPRO 665 Gasgrill zum Einsatz und ich habe vorwärts gegart, weil ich so durstig war. 😀
Equipment
- Grill mit Deckel (direkte & indirekte Hitze)
- Thermometer
Zutaten
- 1,2kg Tomahawk Steak
- Salz (z.B. Maldon Sea Salt Flakes – Amazon)
Ja, mehr braucht es wirklich nicht. Bei so einem guten Stück Fleisch sollte man den Geschmack nicht mit weiteren Gewürzen verfälschen. Das ist zumindest meine Meinung. Natürlich steht es jedem frei, das Tomahawk Steak auch im Vorfeld zu würzen. Jedoch muss man dann ein wenig mit der Hitze beim direkten Grillen aufpassen, damit nicht alles verbrennt. Alternativ tut es auch ein Stück Kräuterbutter nach dem Grillen. 😉
Zeitaufwand
- Vorbereitungszeit: Eigentlich gar keine – man sollte das Steak nur ca. 2 Stunden vor dem Grillen aus dem Kühlschrank nehmen, damit es nicht zu kalt ist.
- Garzeit: ca. 3 Minuten pro Seite direkt Grillen und im Anschluss dann ca. 1-2 Stunden indirekt bis zur gewünschten Kerntemperatur
(Die Garzeit hängt natürlich stark von Grill und gewünschter Kerntemperatur ab, weshalb die Angabe hier sehr grob ist)
Zubereitung vom Tomahawk Steak
- Das Steak ca. 2 Stunden bevor es auf den Grill soll aus dem Kühlschrank nehmen.
- Den Grill auf starke, direkte Hitze vorheizen.
- Das Steak je Seite 3 Minuten direkt grillen. Dabei den Deckel schließen und das Steak (außer zum einmaligen Wenden) in Ruhe lassen. Das Schlimmste was man jetzt machen kann, ist das Steak innerhalb der 3 Minuten zu bewegen.
- Nach dem direkten Grillen das Steak in den indirekten Bereich des Grills legen und den Fühler des Thermometers möglichst mittig in das Steak stecken.
- Der Garraum sollte jetzt auf eine Temperatur von ca. 100-120°C eingestellt werden und das Steak dort ohne weiteres Zutun auf die gewünschte Kerntemperatur gebracht werden.
- Nach Erreichen der Kerntemperatur das Steak vom Grill nehmen und ca. 5 Minuten ruhen lassen. Danach kann das Tomahawk Steak am besten quer zur Faser (vom Knochen nach Außen) aufgeschnitten und nach Belieben mit Salz und/oder Pfeffer gewürzt werden. Guten Hunger!
Weiteres
Zur Orientierung für den gewünschten Gargrad des Steaks könnt ihr folgende Temperaturen nehmen:
- Blutig / Rare –> ca. 45°C
- Englisch / Medium Rare –> ca. 50°C
- Rosa / Medium –> ca. 55°C
- Halb-rosa / Medium Done –> ca. 65°C
- Durchgebraten / Done –> 70°C
Die letzten beiden Temperaturen stehen natürlich nur der Vollständigkeit halber hier. Bitte tut das diesem tollen Steak nicht an!!! Beim Rückwärts-Garen auch daran denken, dass das Steak am Ende nochmal direkte Hitze bekommt. Man sollte dann das Steak schon 2-3°C früher auf die direkte Hitze legen, damit man es nicht versehentlich übergart.
Tipp: Damit das Steak beim Ruhen nicht zu stark abkühlt, mache ich immer den Deckel des Grills für ein oder zwei Minuten auf und schließe ihn dann für die letzten drei Minuten wieder. Das Steak kühlt dann nicht so stark aus, da noch eine gewisse Restwärme vom Grill da ist. Alternativ kann man es auch im Backofen bei 50°C ruhen lassen. Dort ist es auch kein Problem das Steak noch 10 Minuten liegen zu lassen, bevor man es anschneidet.
Hinterlasse jetzt einen Kommentar